Um Fach- und Nachwuchskräfte auf die Anforderungen von Industrie 4.0 vorzubereiten, fördert das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft die Einrichtung von 15 Lernfabriken 4.0 an beruflichen Schulen mit insgesamt 6,5 Millionen Euro. Hocherfreut ist Landrat Gerhard Bauer, dass im Landkreises Schwäbisch Hall gleich vier Berufliche Schulen zum Zug kommen.

Die Entwicklung, Einrichtung und Ausstattung der Lernfabriken in den Gewerblichen Schulen und den Kaufmännischen Schulen in Crailsheim und Schwäbisch Hall wird mit 500.000 Euro unterstützt. Dies verkündete Wirtschaftsminister Nils Schmid. „Mit den 15 Lernfabriken gewinnt Baden-Württemberg ein weiteres Alleinstellungsmerkmal im internationalen Wettbewerb. Industrie 4.0 wird vor allem die Arbeitsbedingungen nachhaltig verändern. Auf diese Entwicklungen müssen wir die Fachkräfte von morgen und die Beschäftigten vorbereiten. Wegen der komplexen Abläufe bei Industrie-4.0-Prozessen ist es wichtig, die Fachkräfte in möglichst praxisnahen Lernumgebungen aus- und weiterzubilden. Die Lernfabrik ist ein ideales Instrument dafür. Auch hier ist Baden-Württemberg Vorreiter – in keinem anderen Bundesland gibt es vergleichbare flächendeckende Projekte“, teilt der Wirtschaftsminister in einer Pressemitteilung mit.

Die Besonderheit des Schwäbisch Halle Antrags liegt in dem Zusammenschluss der vier beruflichen Schulen an zwei Standorten und der engen Einbindung der Firmen Trumpf-Lasertechnik in Ditzingen und der Crailsheimer Unternehmen ELABO mit seiner „Smart Factory“, Groninger Sondermaschinen Pharma, Kosmetik und Healthcare und Beckhoff Automation. Beteiligt sind außerdem der Verein Packaging Valley, ein Netzwerk von Firmen aus der Verpackungsindustrie mit Sitz im Technologiezentrum in Schwäbisch Hall und das Steinbeis-Beratungszentrum in Stuttgart. Zahlreiche weitere Firmen aus dem Landkreis Schwäbisch Hall haben eine Unterstützung der Lernfabrik zugesagt. „Die Liste der Unternehmen ist beeindruckend und wird sicher noch größer, wenn das Projekt aus den Kinderschuhen herauswächst“, ist Landrat Gerhard Bauer vom Erfolg der Lernfabrik 4.0 im Landkreis Schwäbisch Hall überzeugt.

Mit der „Education-Fab“ wird in den Beruflichen Schulenzentren in Crailsheim und Schwäbisch Hall ein virtuelles Wertschöpfungsnetzwerk entstehen, das die reale Situation in der vernetzten Wirtschaft der Industrie 4.0 wiederspiegelt. In den Lernfabriken werden die Schülerinnen und Schüler an die Bedienung von Anlagen auf der Basis realer Industriestandards heran geführt. Die künftigen Fachkräfte können so schon in der Schule die Veränderungen und sich verändernden Wertschöpfungsketten durch Industrie 4.0 kennen lernen. In der „Competence-Fab“ wird die Steinbeis-Stiftung zusammen mit dem Technologiezentrum Schwäbisch Hall und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises ein Weiterbildungsangebot über Industrie 4.0 für Fachkräfte aus der Wirtschaft anbieten und die „Demo-Fab“ soll als Visions- und Testcenter für Führungskräfte aus der Wirtschaft dienen. „Da es sich bei der Competence- und Demo-Fab um eine wirtschaftliche Nutzung handelt, werden diese Bereiche in einem Steinbeis-Zentrum verortet. Die Einbindung in den Steinbeis-Verbund und sein Dienstleistungsangebot stellt einen nachhaltigen Betrieb sicher“, so die Zielformulierung im Förderantrag des Landkreises.

„Die erfolgreiche Bewerbung für die Lernfabrik ist dem besonderen Engagement unserer Berufsschullehrer und der zielgerichteten Projektsteuerung durch Dezernent Werner Schmidt zu verdanken“, betont Landrat Bauer. Dazu muss man wissen, dass die Bewerbungsfrist sehr knapp war und deshalb mehrere Ferientage und auch danach neben der täglichen Arbeit viele weitere Stunden geopfert werden mussten, damit der Antrag fristgerecht im Finanz- und Wirtschaftsministerium vorgelegt werden konnte. Gleich nach der Ankündigung des Förderaufrufes hatte sich der frühere Wirtschaftsminister und Kreisrat Dr. Walter Döring für eine Bewerbung des Landkreises ausgesprochen. Auch die Landtagsabgeordneten Helmut. W. Rüeck, Nikolaos Sakellariou und Dr. Friedrich Bullinger standen hinter dem Projekt.

Wirtschaftsminister Dr. Nils Schmid und Kultusstaatssekretärin Marion von Wartenberg (rechts) übergaben am 28. Januar 2016 im Neuen Schloss in Stuttgart die Förderbescheide für die Lernfabriken 4.0 an von links die Schulleiter Helmut Sailer und Ernst Gauger sowie den Vertreter des Landkreises Schwäbisch Hall, Dezernent Werner Schmidt.
Lernfabrik 4.0 für Crailsheim und Schwäbisch Hall

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen.

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen